Die Gießener Kultursoziologie interessiert sich für ein breites Spektrum von Themen. Dabei wendet sie sich nicht bestimmten kulturellen Phänomenen oder Prozessen als Ausdruck spezifischer
sozialer Milieus oder sozialer Situationen zu, sondern begreift kulturelle Praktiken als wesentliche Bestandteile bei der Konstruktion gesellschaftlicher Wirklichkeit.
Die Breite meiner Themen wird durchzogen von einer Reihe an Leitmotiven. Dies wäre zunächst die Auseinandersetzung mit Gewalt als einem extremen sozialen Phänomen, sowohl als manifeste und
unmittelbare Gewalt, etwa im Amoklauf, als auch unter Bedingungen ihrer medialen Repräsentation in Comic, Film und TV Serie. Daran schließt die Auseinandersetzung mit der Bedeutung von
Narrativität und Ikonographie für die Vergesellschaftung und die Bereitstellung einer gemeinsam geteilten sozialen Wirklichkeit an, die speziell die Untersuchungen zu Medien stark anleitet. Hier
ist speziell auch das Konzept der Imagination bedeutsam, um Darstellungen, Vorstellungen und Praktiken von Kultur und Gesellschaft erschließen zu können. Speziell in den populären Medien sehe ich
dann wichtige Agenten und Akteure, wenn es darum geht, unseren Blick auf Wirklichkeit zu prägen.
In diesem Zusammenhang wird auch das Verhältnis von Kultur zu der sie umgebenden Natur bedeutsam und sofort problematisch, weil unser Naturverständnis sich nur kulturell erschließen lässt.
Schließlich wird dieses kulturwissenschaftliche Interesse befeuert durch eines an den Grundbedingungen der Moderne und deren Kritik: Wie verhält sich die Moderne zur Gewalt? Welchen Stellenwert
nimmt die Einbildungskraft darin ein? Wie wird Subjektivität über bestimmte Kulturtechniken generiert?
Meine Forschung geht vor allem kulturtheoretisch und diskursanalytisch vor und verfolgt ein kulturwissenschaftliches, poststrukturalistisches Interesse im Rahmen der Kultursoziologie.
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